…oder: „Klinisch isoliertes Syndrom.“


Vollkommen entnervt und gereizt erwachte ich in den Montag. Ich wollte nur noch raus aus dieser Klinik. Und ich wollte endlich Antworten. Klare Antworten auf klare Fragen, verdammt noch eins. Ich fühlte mich immer mehr wie in einen Käfig eingesperrt, fast wie ein Tier im Zoo oder gar in einem Zirkus. Ich wollte nur noch raus. Dieses Gefühl ging mittlerweile sogar so weit, dass ich mich spätestens Mittwoch einfach selbst entlassen wollte. Vermutlich hätte ich das aber nicht getan, da ich einfach zu vernünftig gepolt bin. Zumindest hoffe ich, dass dem so gewesen wäre…
Anyway. Ich wartete gespannt auf die Visite, die zwischen 11 und 12 Uhr bei uns ins Zimmer platzen sollte. Ich wollte die Ärzte und Studenten nicht im Bett empfangen, wie sonst es immer der Fall war. Ich zog mir meine Jeans und meine Schuhe an und setzte mich an den Tisch in unserem Zimmer, um zu signalisieren, dass ich hier endlich raus will und mir das ehrlich gesagt auch verflucht ernst ist. Ich schrieb mir alles an Fragen auf, mit denen ich die Leute bombardieren wollte. Ich war durstig nach Antworten, nach Informationen. Was zum Teufel habe ich? Wo kommt es her? Wie kann ich verhindern, dass es noch mal passiert? Und vor allem: Wann darf ich bitte endlich gehen?!